Wolf Dietrich von Raitenau (1559-1617)
Wolf Dietrich von Raitenau kam am 26. März 1559 in Schloss Hofen (Lochau am Bodensee) zur Welt.
Im Mai 1587 wurde er als Kompromisskandidat zum Erzbischof gewählt. Schon nach kurzer Zeit führte er Reformen in der Liturgie und Verwaltung durch. Anfänglich verfolgte er eine strikte gegenreformatorische Linie und verwies im Jahr 1589 alle Protestanten der Stadt Salzburg. Er rief die Kapuziner und die Augustiner-Eremiten ins Land, um die Gegenreformation weiterzuführen. Wolf Dietrich fand jedoch bald zu einer Politik der Toleranz, die ihn aber der Kurie entfremdete. Der hochgebildete Erzbischof besaß einen scharfen Verstand, war aber oft unberechenbar und jähzornig.
Für seine Lebensgefährtin Salome Alt, mit der er 15 Kinder hatte, ließ er das Schloss Altenau bauen, das von seinem Nachfolger in Mirabell umbenannt wurde.
Fürsterzbischof Wolf Dietrich von Raitenau verstarb am 16. Jänner 1617 auf der Festung Hohensalzburg.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.
Maximilian von Habsburg (1459-1519)
Maximilian von Habsburg, mit Beinamen "der letzte Ritter", kam am 22. März 1459 auf der Burg in Wiener Neustadt zur Welt. Er stammt aus dem Geschlecht der Habsburger und ist ein Sohn von Kaiser Friedrich III. und dessen Ehefrau Eleonore von Portugal.
Maximilian war aufgrund Heirat ab 1477 Herzog von Burgund, ab 1486 römisch-deutscher König, ab 1493 Herr der Habsburgischen Erblande und vom 4. Februar 1508 bis zum 12. Januar 1519 römisch-deutscher Kaiser.
Kaiser Maximilian I. (HRR) starb am 12. Januar 1519 auf der beschwerlichen Reise von Innsbruck zum Landtag nach Linz in der Burg von Wels. Wie andere Könige und Kaiser des Mittelalters inszenierte Maximilian seinen Tod. Nachdem er bereits seit vier Jahren stets seinen Sarg mitgeführt hatte, präsentierte er sich nun als außergewöhnlich demütiger und mit Schuld beladenener Sünder und Büßer. Nachdem er die Sterbesakramente empfangen hatte, übergab er das kaiserliche Siegel und verbot, ihn mit seinen Titeln anzureden. Er ordnete an, nach seinem Tod nicht einbalsamiert zu werden, sondern verfügte stattdessen, dass sein Leichnam gegeißelt werde und dass seine Haare geschoren und die Zähne ausgebrochen werden. Leichenhemd und Beinkleid ließ er sich (angeblich aus Scham) kurz vor dem Tod bringen, zog sich selbst noch an und verfügte, dass er so in den Sarg gelegt werden solle.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.
Franz Herkules von Frankreich (1555-1584)
Franz Herkules von Frankreich kam 18. März 1555 als jüngster Sohn des Königs Heinrich II. und der Katharina von Medici in Saint-Germain-en-Laye zur Welt.
Er hatte zahlreiche Titel, wie Prinz von Frankreich, Herzog von Alençon und Château-Thierry, Graf von Le Perche, Mantes, Meulan, Herzog von Évreux, Graf von Dreux, Graf von Maine, Herzog von Anjou, Touraine und Berry, Graf von Flandern, sowie sieben-facher Pair von Frankreich. Er wurde jedoch nicht König.
1579 wurde er von Wilhelm dem Schweiger dazu animiert, die Vereinigten Niederländischen Provinzen als Erbsouverän zu führen. Es gelang dem katholischen Franz Herkules nicht, unter den protestantischen Bewohnern, große Sympathie oder gar Popularität zu gewinnen und Zeeland und Holland weigerten sich weiterhin ihn als ihren Souverän anzuerkennen.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.
Josef Felder (1804-1884)
Josef Felder wurde am 17. März 1804 in Au, Bregenzerwald geboren. Nach acht Jahren Militärdienst in Venedig kam er mit viel Notenmaterial in seine Heimat Au zurück.
In Au sammelte er musikbegabte Männer um sich und wurde so der Gründer der Auer Bürgermusik. Drei seiner Söhne, Enkel und Urenkel waren später in führenden Funktionen der Bürgermusik Au aktiv. Unter diesen sechs Mitwirkende aus der Familie Marinelli. Ab dem Jahre 1850 war Josef Felder auch Organist in der Pfarrkirche St. Leonhard in Au.
In der Festschrift zum 100-jährigen Gründungsfest der Bürgermusik Au (26. bis 28. Juli 1963) wurde seine Geschichte im Zusammenhang mit der Bürgermusik Au festgehalten.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk.
Philipp von Spanien (1720-1765)
Philipp von Spanien kam 15. März 1720 in Madrid zur Welt. Er war Infant von Spanien und seit 1738 Graf von Chinchón, ein Titel, den er im Jahre 1761 an seinen jüngeren Bruder Luis de Borbón y Farnesio übergab.
Im Jahre 1748 wurde er zum Herzog von Parma sowie zum Herzog von Piacenza und Guastalla bestimmt. Philipp war der dritte Sohn von König Philipp V. von Spanien und seiner zweiten Gemahlin Elisabetta Farnese. Im Gegensatz zu seiner Mutter Elisabetta, die ein großes politisches Talent besaß und ihren Mann bei den Regierungsgeschäften beriet, war Philipp eher künstlerisch begabt und interessierte sich für Musik, Literatur, Poesie und Sprachen. Am 25. Oktober 1739 heiratete Philipp die französische Prinzessin Louise Elisabeth von Frankreich, erste Tochter von König Ludwig XV. von Frankreich. Ziel dieses Eheprojekts, die Verheiratung der zwölfjährigen Prinzessin mit ihrem achtzehnjährigen Cousin, war eine Festigung der Beziehungen zwischen den französischen und spanischen Bourbonen.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.
Joseph II. von Österreich (1741-1790)
Erzherzog Joseph II. von Österreich wurde am 13. März 1741 als Sohn der Kaiserin Maria Theresia und deren Gemahl Franz Stephan von Lothringen geboren.
Ab 1760 erhielt Joseph die Möglichkeit, an den Sitzungen der obersten kollegial organisierten Verwaltungsbehörden und des Staatsrates teilzunehmen. Von 1765 bis 1780 amtierte Joseph, den die Kaiserwürde alleine nur titularisch aufwertete, als Mitregent seiner Mutter Maria Theresia in den Ländern der Habsburgermonarchie, ab 1780 übte er die Herrschaft als Erzherzog von Österreich allein aus.
Aus politischen Gründen beschlossen Kaiserin Maria Theresia und Ludwig XV. von Frankreich die dynastische Verbindung der Habsburger mit den Bourbonen. Zur Stärkung des Bündnisses arrangierten sie die Vermählung Josephs mit Isabella von Bourbon-Parma, einer Enkelin des französischen Königs. Nach dreijähriger Ehe starb Isabella an Pocken. In der Folge war man von verschiedenen Seiten bemüht, Joseph erneut zu verheiraten. Joseph beugte sich dem Willen der Mutter und entschied sich für seine Cousine zweiten Grades Maria Josepha von Bayern.
Die Ehe Josephs mit der zwei Jahre älteren Maria Josepha galt als unglücklich. Er mied das gemeinsame Schlafzimmer und ließ sogar den gemeinsamen Balkon in Schönbrunn abteilen, um seine Frau nicht sehen zu müssen. Der Kaiser beschrieb seine Gemahlin als "kleine und dicke Gestalt" mit "hässlichen Zähnen". Maria Josepha verstarb am 28. Mai 1767 an den Pocken, Joseph blieb dem Begräbnis seiner zweiten Ehefrau fern. Nach diesen negativen Erfahrungen weigerte sich Joseph in der Folge beharrlich, eine dritte Ehe einzugehen.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.
Karl-Alexander von Württemberg (1896-1964)
Karl Alexander Herzog von Württemberg (Pater Odo OSB) wurde am 12. März 1896 in Stuttgart geboren. Er war ein Mitglied des Hauses Württemberg und ein Benediktinermönch.
Im Ersten Weltkrieg kämpfte er an Westfront sowie in Italien. Nach der Novemberrevolution 1918 schied er als Hauptmann aus dem aktiven Militärdienst aus.
Wenige Monate danach trat er als Chorpostulant in die Erzabtei St. Martin, Beuron ein und wurde 1920 als "Frater Odo" in das Noviziat aufgenommen. Im Februar 1921 legte er die Profess ab und wurde 1926 zum Priester geweiht. Im Sommer 1930 wurde Pater Odo in die nicht weit vom Schloss Altshausen entfernte Abtei St. Martin, Weingarten entsandt, wo er nicht nur mehrere Ämter im Kloster innehatte, sondern sich auch als Jugendmissionar sehr stark in der katholischen Jugendarbeit engagierte. Dadurch, aber auch durch den klerikal-konservativen Katholizismus seiner Familie geprägt, geriet er von Anfang an in die Opposition zum Nationalsozialismus und wurde bereits 1933 mehrfach von der Geheimen Staatspolizei verhört.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.
Paul IV. Esterházy von Galantha (1843-1898)
Pal Antal Miklos Esterházy de Galantha (Fürst Paul IV. Esterházy von Galantha) wurde am 11. März 1843 als Sohn des Nikolaus III. Esterházy von Galantha und dessen Gemahlin Sarah Frederica Caroline Villiers in Wien geboren.
Paul IV. Esterházy von Galantha war ein österreichisch-ungarischer Diplomat und ungarischer Politiker und der zehnte Esterházysche Majoratsherr. In einem Großteil seiner Lebenszeit stand das Majorat allerdings unter Zwangsverwaltung (Sequestration, 1865-1898). Er trat als Attaché in London und im Vatikan in die Fußstapfen seines Großvaters, der unter anderem k.k. Gesandter in London gewesen war, weshalb Pauls Vater seine Jugend in England verbracht hatte.
Nach dem Ausgleich von 1867 und der damit erfolgenden Gründung der Doppelmonarchie zog sich Paul aus der Außenpolitik zurück. Einige Jahre später wandte er sich der ungarischen Innenpolitik zu. Er ließ sich zum Reichstagsabgeordneten des Kapúvárer Kreises wählen und wurde zum Obergespan der Komitate Wieselburg und Ödenburg berufen. 1881 ernannte ihn Franz Joseph I. zum Geheimen Rat und verlieh ihm 1896 den höchsten Orden der Monarchie, den Orden des Goldenen Vlieses, den schon einige andere Mitglieder seiner Familie erhalten hatten.
Fürst Paul IV. Esterházy von Galantha verstarb am 22. August 1898 auf Burg Lockenhaus.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.
Karl Ludwig von Habsburg-Lothringen (1918-2007)
Karl Ludwig von Habsburg-Lothringen kam am 10. März 1918 in Baden bei Wien zur Welt. Er war ein Sohn des letzten österreichischen Kaisers und Königs von Ungarn Karl I. (1887-1922) und dessen Gattin, als Prinzessin Zita von Bourbon-Parma (1892-1989).
1943 trat er in die US-Armee ein und führte für Präsident Franklin D. Roosevelt im neutralen Portugal geheime Verhandlungen mit Ungarn, die jedoch scheiterten. Als US-Offizier beteiligte er sich 1944 an der alliierten Landung in der Normandie. 1947 wurde er im Rang eines Majors aus dem Militärdienst entlassen. In New York begann er im Auftrag einer belgischen Gesellschaft zu arbeiten.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.
Johann III. von Bretagne (1286-1341)
Jean III. de Bretagne (Johann III., genannt der Gute) wurde 8. März 1286 als Sohn des Herzogs Arthur II. von Bretagne und dessen ersten Frau Maria von Limoges geboren. Johann III. war von 1312 bis zu seinem Tod Herzog von Bretagne.
Er lebte in zerstrittenen Familienverhältnissen. Seinem Bruder Guido nahm er 1317 die Vizegrafschaft Limoges ab, um diese seiner zweiten Frau zu schenken, als Ausgleich gab er seinem Bruder die Grafschaft Penthièvre. Vor allem aber hasste er seinen Halbbruder Johann von Montfort, den er vergeblich für illegitim zu erklären versuchte, weshalb Montforts Erbfolgerechte gewahrt blieben. Nach Guidos Tod 1331 ernannte Johann dessen Tochter Johanna zu seiner Erbin, ohne dabei aber die Zustimmung seitens der bretonischen Stände zu erlangen. Nach dem Tod seines Onkels John erbte er die englische Grafschaft Richmond, für die er König Eduard III. von England huldigte, dennoch blieb Johann beim Beginn des Hundertjährigen Krieges 1337 Frankreich treu.
Johann III. starb am 30. April 1341 bei Caen (Normandie) während eines Feldzuges gegen englische Truppen und wurde im Karmeliterkloster von Ploërmel bestattet. Da seine Nachfolgeregelung keine Akzeptanz gefunden hatte, löste sein Tod den bretonischen Erbfolgekrieg (1341-1364) aus.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.
Aloys Thomas Raimund von Harrach (1669-1742)
Aloys Thomas Raimund Graf von Harrach kam am 7. März 1669 als Sohn des Ferdinand Bonaventura I. Graf Harrach in Wien zur Welt. Er war ein österreichischer Staatsmann, Diplomat und Ritter des Ordens vom Goldenen Vlies.
Von 1715 bis 1742 wirkte Aloys von Harrach als Landmarschall in Niederösterreich, 1728 bis 1733 als Vizekönig in Königreich Neapel, wo er viele Kunstwerke erwarb, die heute in der Galerie in Schloss Rohrau ausgestellt sind. Von 1734 bis zu seinem Tod war Graf Harrach Mitglied der Geheimen Staatskonferenz in Wien. Aloys Thomas Raimund Graf von Harrach verstarb am 7. November 1742 im Alter von 73 Jahren.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.
Jakob Fugger (1459-1525)
Jakob Fugger wurde am 6. März 1459 als Sohn des Jakob Fugger und dessen Gattin Barbara geb. Bäsinger In Augsburg geboren. Er war Reichsgraf von Kirchenberg (seit 1514), Handelsherr und Bankier. Er galt als der reichste Europäer seiner Zeit und war der bedeutendste Angehörige der Augsburger Kaufmannsfamilie Fugger.
Unter der Leitung von Jakob Fugger erwarb das Familien-Handelshaus Weltgeltung. Er hatte großen Einfluss auf die Reichspolitik. Durch Finanzgeschäfte, seine Beteiligung am ostindischen Gewürzhandel sowie sein Kupfermonopol in Europa und die Rechte über den Silberabbau steigerte er das Geschäftskapital von 60 Gulden (1474) auf rund zwei Millionen Gulden (1497-1527). Mit den Silberrechten gelang Fugger der Einstieg in den Münzhandel. Er engagierte sich auch als Mäzen, indem er u.a. die Fuggerkapelle Sankt Anna in Augsburg stiftete. Mit der Fuggerei in Augsburg schaffte Fugger die erste Sozialsiedlung der Welt.
Jakob Fugger verstarb am 30. Dezember 1525 in Augsburg.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.
David II. von Schottland (1324-1371)
David II. von Schottland wurde am 5. März 1324 als Sohn von Robert I. (Robert the Bruce) und dessen zweiten Ehefrau Elizabeth de Burg im Dunfermline Palast in Schottland geboren. Nach dem Tod seines Vaters am 7. Juni 1329 wurde er König von Schottland.
Aufgrund des Sieges von Eduard III. und dessen Günstling Edward Balliol in der Schlacht bei Halidon Hill im Juli 1333 wurden David und seine Königin nach Frankreich in Sicherheit gebracht. Im Mai 1334 kamen sie in Boulogne-sur-Mer an, wo sie vom französischen König Philipp VI. überaus freundlich empfangen wurden.
Der König starb 1371 knapp 47-jährig und kinderlos im Edinburgh Castle. Seine zweite Frau war Margaret Drummond. Kurz vor seinem Tod hatte er die Absicht gehabt, seine Mätresse Agnes Dunbar zu heiraten. Sein Neffe Robert II. folgte ihm auf den Thron.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.
Joseph Karl Ludwig von Österreich (1833-1905)
Erzherzog Joseph Karl Ludwig von Österreich wurde am 2. März 1833 in Pressburg, Königreich Ungarn geboren. Er war der zweite Sohn des Erzherzogs Josef Anton und der Maria Dorothea von Württemberg und stammte aus dem ungarischen Zweig des Hauses Habsburg-Lothringen.
Er wurde in Pressburg von Benediktinermönchen, darunter der spätere Revolutionär und Archäologiepionier Flóris Rómer (1815-1889), erzogen. 1860 begann er als Generalmajor eine militärische Karriere. 1866 kämpfte er im Deutschen Krieg an der Seite Österreichs, hier zeichneten sich durch außerordentliche Organisationsfähigkeit und Tapferkeit aus, deshalb wurde er zum Feldmarschallleutnant befördert. Ab 1869 war er Oberbefehlshaber der ungarischen Honvéd-Armee. 1874 stieg er zum General der Kavallerie auf.
Erzherzog Josef Karls war gleichermaßen in Sozial- sowie Naturwissenschaften bewandert. Über die Flora seines Gutes in ungarischen Alcsút gab er mehrere Werke heraus. Europäischen Ruhm erwarb er sich durch seine bahnbrechenden Arbeiten über die Grammatik der "Zigeunersprache" (ungarischer Titel: Czigány nyelvtan; s. Romani) und die Ethnographie der Roma. Dieser ethnischen Minderheit war er sehr zugetan, er bemühte sich um die Ansiedlung von Roma auch auf seinem Gut in Alcsút und unterstützte sie materiell.
An der von Kronprinz Rudolf angeregten Herausgabe des Sammelwerkes "Die österreichisch-ungarische Monarchie" war er sehr interessiert und beteiligte sich an dieser Arbeit auch als Redakteur. Im Jahre 1888 wurde Erzherzog Josef Karl zum Ehrenmitglied der Ungarischen Akademie der Wissenschaften ernannt. 1897 erhielt er den Dr. h.c. der Budapester Universität, ein Jahr später erhielt er den Ehrendoktortitel der (damaligen) Franz-Joseph-Universität in Klausenburg.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.
Kaspar von Hohenems (1573-1640)
Kaspar von Hohenems kam am 1. März 1573 auf Burg Alt-Ems zur Welt. Er war Reichsgraf und entstammte dem Geschlecht der Herren von Ems.
Seine Eltern waren Jakob Hannibal I. von Hohenems (1530-1587) und Hortensia Borromeo (1551-1578), die 1565 in Rom geheiratet hatten. Sein Vater starb, als Kaspar 14 Jahre alt war, woraufhin sich sein Onkel Kardinal Markus Sittikus von Hohenems seines Neffen annahm. Kaspars Bruder Markus Sittikus erlangte als Fürsterzbischof von Salzburg einige Berühmtheit, ebenso sein Sohn Jakob Hannibal II. (1595-1646).
1589 trat Kaspar als Kämmerer in die Dienste von Erzherzog Ferdinand von Tirol.
Am 15. Mai 1592 heiratete er Eleonore Philippine von Welsperg, mit der er 13 Kinder hatte. Am 4. Januar 1614 verstarb seine Gattin im Kindbett. Bereits im März 1614 heiratete Kaspar trotz der Bedenken seiner ältesten Tochter die um die Hälfte jüngere Gräfin Anna Amalia von Sulz, mit der er 2 Kinder hatte.
Zwischen 1607 und 1614 hatte Kaspar das Vogteiamt für Bludenz und Sonnenberg inne. 1613 erwarb er von Karl Ludwig zu Sulz die Herrschaften Vaduz und Schellenberg.
Am 10. September 1640 verstarb Kaspar in Hohenems. Nach seinem Tod begann der Abstieg seines Geschlechts.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.
Franz II. von Lothringen (1572-1632)
Franz II. von Lothringen kam am 27. Februar 1572 als ein jüngerer Sohn des Herzogs Karl III. von Lothringen und dessen Frau Claudia von Valois in Nancy zur Welt. Er war Graf von Vaudémont sowie für fünf Tage Herzog von Lothringen und Bar.
Sein Vater ernannte ihn zu seinem Stellvertreter (Generalleutnant), während er selbst 1594 außer Landes war. Im gleichen Jahr wurde er Generalleutnant des französischen Königs in Toul und Verdun. Von September bis Oktober 1606 war er in diplomatischem Auftrag seines Vaters in England.
Franz II. überwarf sich 1621 mit seinem Bruder Heinrich II., der seit 1608 Herzog war. Grund für das Zerwürfnis war Heinrichs Absicht, Lothringen seiner Tochter Nicole zu hinterlassen, obwohl das Testament des Herzogs René II. eine rein männliche Erbfolge vorsah. Nach Verhandlungen wurde die Frage dann dadurch geklärt, dass Nicole mit Karl von Vaudémont verheiratet wurde, Franz ältestem Sohn.
Nachdem Heinrich II. am 31. Juli 1624 gestorben war, wurde die Lage kompliziert. Heinrichs letzte Bestimmungen legten fest, dass Karl von Vaudémont lediglich als Ehemann Nicoles Herzog werden sollte. Im November 1625 jedoch trat Franz von Vaudémont vor die lothringischen Generalstände und beanspruchte das Herzogtum, das ihm am 21. November 1625 zugesprochen wurde. Nachdem er fünf Tage später seine Schulden aus der Staatskasse beglichen hatte, trat er zugunsten des Sohnes zurück, der durch oben erwähnte Entscheidung der Generalstände als männlicher Nachfolger des Vaters, die Rechte der Gattin und Base beiseiteschiebend, Herzog aus eigenem Recht wurde. In seinem Testament führte Franz aus, dass er "niemals Ambitionen gehabt habe, in dieser Welt eine Krone zu tragen". Nach dem Rücktritt zog sich Franz II. auf die Verwaltung der Grafschaft Vaudémont und der Herrschaft Salins zurück. Nach weniger als einem Jahr starb er.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.
Marcantonio Colonna (1535-1584)
Marcantonio Colonna kam am 26. Februar 1535 in Civita Lavinia zur Welt.
Mit 16 wurde er Leutnant und hatte bereits das Kommando über vier Kompanien Infanterie und 200 Reiter. Er kämpfte in den Kriegen in Siena, Lucignano und 1552 in den Albaner Bergen, um seinem Vater Ascanio zu helfen. Am 17. Dezember 1552 enterbte ihn sein Vater wegen Befehlsverweigerung. Marcantonio besetzte daraufhin Marino und die anderen Ländereien seines Vaters.
Marcantonio Colonna wurde von Papst Paul IV. (Carafa) des Verbrechens des Hochverrats angeklagt und sein ganzes Vermögen eingezogen. Von Papst Pius IV. aus Rom verbannt trat er in spanische Dienste und leitete unter Albas Oberbefehl 1556 die Operationen gegen den Kirchenstaat. Am 4. Mai 1556 erfolgte seine große Exkommunikation, mit ewiger Verwirkung von Waren, Gütern und Ehren.
Als Papst Paul IV. im Jahre 1559 verstarb, bemühte sich Marcantonio Collona, alle seine Güter zurückzugewinnen. Marcantonio Colonna war so erfolgreich, dass man ihn nach Rom zurückrief. Papst Pius V. vertraute ihm 1571 die gegen die Türken ausgerüstete Expedition an, welche sich mit der spanischen unter Juan de Austria vereinigte. Er half den Sieg bei der Seeschlacht von Lepanto zu erfechten und erhielt dafür nach seiner Rückkehr einen in altrömischer Weise gefeierten Triumph. Daraufhin verwaltete er Sizilien als spanischer Vizekönig.
Während er in Sizilien regierte, verliebte er sich in die verheiratete Baronin Eufrosia Siracusa Valdaura, Ehefrau von Calcerano Corbera. Er ließ ihren Ehemann und ihren Schwiegervater ermorden.
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Otto von Waldburg-Trauchburg (1514-1573)
Otto Truchseß von Waldburg-Trauchburg, auch Kardinal Otto von Augsburg, (* 25. Februar 1514 im Schloss Scheer bei Sigmaringen; + 2. April 1573 in Rom) war Bischof von Augsburg und Kardinal der katholischen Kirche.
Otto war ein Sohn Wilhelms, Truchseß von Waldburg. Er entstammte somit der Jakobischen Linie des Hauses Waldburg, das im Heiligen Römischen Reich das Erbtruchsessenamt innehatte und als Bestandteil ihres Namens führte.
Otto studierte 1524 in Tübingen, dann in Dole, 1531 in Padua, und 1534 in Bologna, wo er zum Doctor theologiae promovierte und 1535 in Pavia. Bereits 1522 erhielt er die Tonsur und wurde 1525 Domherr in Augsburg sowie 1529 in Speyer. 1537 wurde Otto von Waldburg in der Kurie für den diplomatischen Dienst geschult, 1538 avancierte er zum Päpstlichen Kammerherrn und kehrte nach Deutschland zurück. Am 22. März 1539 übernahm er in Speyer das Amt des Domkantors und wurde auch Propst des Allerheiligenstiftes, beides als Nachfolger des Klerikers David Göler von Ravensburg (+ 1539). 1540/41 nahm er an den Religionsgesprächen in Deutschland teil, er war päpstlicher Geheimer Rat und kaiserlicher Gesandter. 1540 wurde er Domdekan in Trient, ein Jahr später ernannte ihn Karl V. zum kaiserlichen Rat. Er trat kompromisslos für den katholischen Glauben ein, den er 1542 am Reichstag von Speyer als kaiserlicher Kommissar verteidigte. 1542/43 überbrachte er im Auftrag von Papst Paul III. in Deutschland und Polen die Berufungsbullen für das Konzil von Trient. Als Kardinal nahm Otto an fünf Konklaven teil: 1549/1550, April 1555, Mai 1555, 1559 und 1572.
Am 3. April 1573 wurde er in der Kirche Santa Maria dell'Anima in Rom beigesetzt. Seine Gebeine wurden 1614 nach Dillingen und 1643 in die dortige Universitätskirche umgebettet.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.
Franz de Paula von Liechtenstein (1802-1887)
Franz de Paula Prinz von und zu Liechtenstein kam am 25. Februar 1802 in Wien zur Welt. Er begründete eine Seitenlinie des Fürstenhauses, welche mit seinem Urenkel Franz Josef II. 1938 in Liechtenstein zur Regierung kam.
Franz de Paula trat 1821 als Leutnant in das österreichische Chevaulegers-Regiment Nr. 1 ein. Seit 1824 war er Oberleutnant im Ulanen-Regiment Nr. 3, 1825 Rittmeister im Ulanen-Regiment Nr. 2. Von 1828 bis 1830 diente er als Eskadronen-Kommandant wieder im Ulanen-Regiment Nr. 3. Ab 1832 versah er seinen Dienst in verschiedenen Husarenregimentern und rückte 1836 zum Oberst auf. Im Revolutionsjahr 1848 nahm er als Brigadier im Reservekorps Welden an den Einsätzen in Italien teil.
Im Oktober 1848 wechselte er in die Armee des Fürsten Alfred I. zu Windisch-Graetz und beteiligte sich als Divisionär an der Niederschlagung der Aufstände in Ungarn 1849. Er führte in der Schlacht bei Schwechat (30. Oktober 1848) die kaiserliche Kavallerie und wurde noch im Dezember zum Feldmarschallleutnant befördert. Im Winterfeldzug kommandierte er die Kavallerie-Division des Reserve-Korps und nahm an der Schlacht von Hatván (6. April 1849) und an der Ersten Schlacht von Komorn (26. April) teil. Im Sommerfeldzug 1849 befehligte er eine Division im Verband des I. Korps, das von Graf Schlik kommandiert wurde. Er kämpfte am 28. Juni an der Spitze der Brigade Bianchi bei der Belagerung von Raab, am 11. und 14. Juli in der zweiten und dritten Schlacht von Komorn. Nachdem FML von Wohlgemuth zum Militärgouverneur von Siebenbürgen war ernannt worden war, erhielt er das Kommando des IV. Armee-(Reserve)-Korps. Im Gefechte bei Uj-Szegedin (3. August) erzwangen seine Truppen den Theiß-Übergang, zwei Tage später nahm er unter FZM Haynau an der Schlacht bei Szöreg (5. August) teil.
Ab 16. Oktober 1849 führte er des III. Armeekorps als Besatzung in Ungarn. Ebenfalls 1849 wurde er zum Inhaber des Husaren-Regiments Nr. 9. Nach dem Frieden wurde er am 27. November 1859 zum Generalinspektor der Kavallerie-Inspektor (im Amt bis 1866) und zum General der Kavallerie ernannt.
Von 1860 bis 1861 führte er in Ungarn das Landesgeneralkommando. Seit 1861 besaß Prinz Franz ein Mandat im Herrenhaus des österreichischen Reichsrates, zunächst bis 1871 als lebenslang ernanntes Mitglied, seitdem als erbliches Mitglied.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.
Karl V. von Habsburg (1500-1558)
Karl V. von Habsburg kam am 24. Februar 1500 als Sohn des Philipp I. von Österreich aus dem Haus Habsburg und dessen Gemahlin Johanna I. von Kastilien am Prinzenhof Gent der Burgundischen Niederlande zur Welt. Er war der Begründer der spanischen Linie des "Hauses Österreich", der "Casa de Austria".
Nach dem frühen Tod seines Vaters Philipp I. war Karl ab 1515 Herzog der Burgundischen Niederlande und ab 1516 als Carlos I. der erste König von Spanien, genauer von Kastilien, León und Aragón in Personalunion.
Im Jahr 1519 erbte er das Erzherzogtum Österreich und wurde als Karl V. zum römisch-deutschen König gewählt, nach seiner Krönung 1520 trug er (wie sein ungekrönt gebliebener Großvater Maximilian I. und seine künftigen Nachfolger) zunächst den Titel "erwählter Kaiser des Heiligen Römischen Reiches", Sacrum Romanum Imperium.
Er verfügte über ein Reich "in dem die Sonne nie unterging".
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.