Constantin von Waldburg-Zeil (1807-1862)
Fürst Constantin Maximilian Reichserbtruchseß von Waldburg zu Zeil und Trauchburg kam am 8. Januar 1807 im Schloss Löwenstein in Kleinheubach zur Welt.
Ab 1824 studierte Constantin in Freiburg im Breisgau, in München und in Tübingen. Bildungsreisen durch halb Europa folgten in den Jahren 1830 bis 1832, in denen Constantin nicht nur den Wiener Kaiserhof, sondern auch zahlreiche Fürsten seiner Zeit besuchte. Constantin erhielt 1833 als Standesherr auf Schloss Zeil den Titel Obersthofmeister in Württemberg. Im selben Jahr zog er als erbliches Mitglied in die Kammer der Standesherren des Königreichs Württemberg ein, in der er bis zum Jahre 1851 Mitglied blieb, ab 1847 als deren Vizepräsident. Schon in den 1830er Jahren leistete er auf katholischer Seite Widerstand gegen die protestantisch geprägte württembergische Kirchenpolitik und veröffentlichte zahlreiche politische Artikel.
Im März 1848 gehörte er noch zu den Mitgründern des "Konservativen Vereins“, die sich gegen die sogenannte Märzbewegung zur Wehr setzten. Schon wenige Wochen später wurden von dem Standesherrn "republikanische" Äußerungen gehört, kurz darauf wurde ihm sogar Förderung der Anarchie vorgeworfen. Es war wohl die Enttäuschung über seinen württembergischen König und seine Standesgenossen, die ihn zu dieser völlig unerwarteten Umkehr veranlassten.
1848 war er Mitglied des Vorparlaments. Bei den Wahlen zur Frankfurter Nationalversammlung am 26. April 1848 wurde er für den Bezirk Biberach-Leutkirch in das revolutionäre Parlament der Frankfurter Paulskirche gewählt. Entscheidend für seinen Erfolg war neben seinem persönlichen Ansehen wohl die Tatsache, dass er gewillt war, in der Nationalversammlung für die Rechte des Volkes einzutreten und für sich und seinen Stand auf alle Privilegien zu verzichten. Als weithin sichtbares Zeichen seiner politischen Ansichten wehte die schwarz-rot-goldene Fahne vom Zeiler Schloss. War die Wahl eines Standesherrn in die Paulskirche eine kleine Sensation, so war sein Wirken dort offenbar nicht von besonders großer Bedeutung. In den Verhandlungsprotokollen wird er nur bei namentlichen Abstimmungen genannt, dort stimmte er konsequent mit den "Linken“, ohne sich jedoch einer Fraktion anzuschließen. Gemeinsam mit den Demokraten sprach er sich gegen die Wahl des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. zum Kaiser der Deutschen aus. Er stimmte dafür, bei der Ablösung feudaler Rechte die Bauern nur mäßig zu belasten. Auch plädierte er für eine strikte Trennung von Staat und Kirche. Er wird deshalb der "rote Fürst" genannt. Aufgrund eines Artikels im Leutkircher Wochenblatt wurde er 1849 wegen Beleidigung der Staatsgewalt zu fünf Monaten Haft auf dem Hohenasperg verurteilt.
Von 1850 bis 1851 gehörte er zur 1. und 3. "Verfassungsrevidierenden Landesversammlung" des Königreichs Württemberg und widmete sich auf Seiten der Volkspartei der Landespolitik. Im Jahr 1850 wurde er zu fünf Monaten Kriegsgefängnishaft und 200 Gulden Geldstrafe wegen Majestätsbeleidigung und Beleidigung der Staatsregierung und der Justiz in einem Wahlaufruf verurteilt. Seine Haft verbüßte er auf der Festung Hohenasperg.
Gesundheitliche Gründe und das Wiedererstarken der Reaktion in Stuttgart waren 1851 ausschlaggebend für den Rückzug aus der Politik. Im Jahr 1856 wurde die immer noch laufende Untersuchung wegen Ehrbeleidigung durch einen Kompromiss abgeschlossen. Im Jahre 1857 versöhnte sich der alte Revolutionär sogar mit dem König von Württemberg.
Er erlebte im Frühjahr 1862 noch die Vermählung seines ältesten Sohnes und starb während eines seiner Aufenthalte im Kaiserstuhl am 17. Dezember 1862 in Kenzingen.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.
Georg von Waldburg-Zeil (1878-1955)
Georg Julius Kaspar Konrad Graf von Waldburg-Zeil wurde am 7. Jänner 1878 als Sohn des Klemens Waldburg-Zeil und dessen ersten Gemahlin, Elisabeth Franziska Maria Karolina Ignatia Erzherzogin von Österreich-Toskana, im Palast zu Hohenems geboren.
Georg von Waldburg-Zeil war zweimal verheiratet. Am 19. September 1912 ehelichte er Elisabeth Franziska Maria Karolina Ignatia Erzherzogin von Österreich-Toskana (1892-1930). Aus dieser Ehe stammen vier Kinder. Die zweite Ehe ging er am 29. Dezember 1931 mit seiner Schwägerin Gertrud, Erzherzogin von Österreich-Toskana (1900-1962) ein. Die Familie hatte auf Schloss Syrgenstein im Allgäu ihren Wohnsitz.
Georg Graf von Waldburg-Zeil war K. u. K. Major und Ritter des Ordens vom Goldenen Vließ.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.
Richard II. von England (1367-1400)
Richard Plantagenet (Richard II. von England) kam am 6. Januar 1367 in Bordeaux zur Welt. Seine Eltern waren Edward of Woodstock, Prince of Wales (der Nachwelt als der "Schwarze Prinz" bekannt), und Joan of Kent (The Fair Maid of Kent). Richard war vermutlich der erste englische König, der Englisch als Muttersprache sprach, obwohl auch er die ersten Lebensjahre wahrscheinlich in Aquitanien verbracht hatte. Weil Richard zu Epiphanias geboren wurde und bei seiner Geburt drei Könige anwesend waren, war man der Legende nach schon kurz nach seiner Geburt allgemein der Ansicht, er sei, obwohl Zweitgeborener, für große Taten bestimmt.
Tatsächlich verstarb sein älterer Bruder Edward sechsjährig bereits im Jahre 1371. Im gleichen Jahr kehrte die Familie nach England zurück. Zum dritten Fürsten von Wales und zweiten Herzog von Cornwall wurde Richard, nachdem sein Vater 1376 nach jahrelanger Krankheit gestorben war. Im folgenden Jahr starb auch sein Großvater Eduard III., und der zehnjährige Richard wurde König von England. 1380 wurde der junge König auf Betreiben der Commons im Parlament vorzeitig für volljährig erklärt.
Außenpolitisch bestimmte der Krieg mit Frankreich das Geschehen. Militärische Erfolge blieben weitgehend aus, so dass Richards Berater sich verstärkt diplomatischer Mittel bediente. Im Rahmen dieser Verhandlungen heiratete Richard II. 1382 Anne von Böhmen, Tochter des Kaisers Karl IV. Die Ehe erfüllte kaum die in sie gesetzten politischen Erwartungen, da ihr Bruder Wenzel sich durch sie nicht zu militärischen Schritten gegen Frankreich bewegen ließ und Anna 1394 kinderlos starb; trotzdem kann die Ehe als glücklich bezeichnet werden, da sich die beiden jungen Leute lieb gewannen.
Ein Feldzug John of Gaunts gegen das mit Frankreich verbündete Königreich Kastilien im Jahr 1386 schien zunächst Erfolg zu versprechen. Im Sommer 1387 jedoch war John militärisch geschlagen und musste sich wieder zurückziehen.
Den Tod seiner ersten Gemahlin nutzte Richard II., um 1396 die sechsjährige Prinzessin Isabelle de France, Tochter des Königs von Frankreich zu heiraten. Diese Ehe, Teil eines Abkommens mit Frankreich, das einen 28-jährigen Waffenstillstand während des Hundertjährigen Krieges vorsah, endete faktisch 1399 mit Richards II. Absetzung und blieb aufgrund Isabelles Alter ebenfalls kinderlos.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.
Leopold Wilhelm von Österreich (1614-1662)
Erzherzog Leopold Wilhelm von Österreich kam am 5. Januar 1614 in Wiener Neustadt zur Welt. Er war Fürstbischof und Statthalter der spanischen Niederlande, Feldherr und hat vor allem Bedeutung als Kunstmäzen.
Leopold Wilhelm von Österreich war der jüngste Sohn von Kaiser Ferdinand II., also ein Bruder Ferdinands III.. Als jüngerem Sohn wurde ihm vom Vater die klassische Karriere als Kirchenfürst bestimmt, er war Hochmeister des Deutschen Ordens, Bischof von Halberstadt, Magdeburg, Olmütz, Passau, Breslau und Straßburg sowie Abt des Klosters Murbach, eine Ämterkumulierung, die in dieser Vielfalt nicht üblich war. Die meiste Zeit seines Lebens verbrachte er als Feldherr. Zweimal übertrug ihm sein Bruder den Oberbefehl über das kaiserliche Heer im Dreißigjährigen Krieg (September 1639 bis Februar 1643, und Mai 1645 bis Dezember 1646), während seiner Statthalterschaft in den Spanischen Niederlanden (Februar 1647 bis Mai 1656) kämpfte er für Spanien gegen die Franzosen.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.
Johann II. von Bretagne (1239-1305)
Jean II de Bretagne (Johann II. von Bretagne) wurde am 4. Januar 1239 als Sohn des Herzogs Johann I. des Roten von Bretagne (Haus Dreux) und der Blanka von Champagne, Prinzessin von Navarra, geboren. Johann II. war ab 1286 Herzog von Bretagne und Earl of Richmond.
Im Jahre 1260 heiratete er Beatrix von England, mit der er sechs Kinder hatte.
Johann II. nahm 1270 am siebten Kreuzzug des französischen Königs Ludwig IX. der Heilige teil. Nachdem der König in Karthago gestorben war, schloss sich Johann seinem Schwager, dem englischen Kronprinzen Eduard Plantagenet an, mit dem er den Kreuzzug nach Palästina fortsetzte. Von dort brachte er Karmeliten mit in seine Heimat und unterstützte diese bei der Gründung eines Klosters in Ploërmel. 1284 zog er mit König Philipp III. von Frankreich auf den aragonesischen Kreuzzug.
1305 führte der Herzog gemeinsam mit dem Grafen Karl von Valois bei den Feierlichkeiten zur Krönung von Papst Clemens V. in Lyon dessen Pferd durch die Menge. Die Zuschauermassen bekletterten marode Wände um das einmalige Spektakel besser sehen zu können. Eine der Wände brach und stürzte ein, genau auf den feierlichen Zug. Der Papst fiel vom Pferd, der Graf wurde schwer verletzt, der unglückliche Herzog Johann wurde von den Steinen erschlagen.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.
Josef "Ludwig" Vallaster (1908-1981)
Josef "Ludwig" Vallaster wurde am 2. Jänner 1908 als Sohn des Josef und der Katharina Aloisia Vallaster in St. Gallenkirch, Galgenuel geboren.
Der Bergbauernbub aus dem Montafon war ein Phänomen. Er war Alpmeister und Bergführer und während der Wintermonate Skilehrer. Ab 1939 war er Postmeister in Gargellen. Nach den heil überstandenen kriegsbedingten Konfusionen wieder in Amt und Würden im geliebten Gargellen, startete er seine heimatkundliche schriftstellerische Tätigkeit.
Josef "Ludwig" Vallaster zählt zu den bedeutendsten Heimatforschern, die das Montafon im 20. Jahrhundert erleben durfte. Der hochbegabte Postmeister aus Gargellen, der nach dem Zweiten Weltkrieg wieder im "Posthüsli" regierte, hielt zahllose heimatkundliche Vorträge, veröffentlichte ebenso ungezählte Artikel vor allem im Rahmen des Montafoner Arbeitskreis - den der Schrunser Richard Beitl, Dichter und Professor für Volkskunde in Berlin, 1953 gegründet hatte - und später im Montafoner Heimatbuch. Eine Besonderheit sind zweifellos seine Montafoner Familienbücher, welche etwa 15.000 Familien mit rund 60.000 Personen aus 241 Geschlechtern verzeichnet.
Ludwig Vallaster wurde mit der österreichischen Verdienstmedallle in Silber ausgezeichnet; und mit einer olympischen Medaille: Die erhielt er für seine Dolmetscherdienste während der olympischen Winterspiele 1964 in Innsbruck, wo er im "Olympia-Postamt" seines Amtes gewaltet hatte.
Josef "Ludwig" Vallaster verstarb am 7. Dezember 1981 im Alter von 73 Jahren.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk.
Lorenz von Medici (1449-1492)
Lorenz von Medici (Lorenzo de' Medici, genannt il Magnifico "der Prächtige") kam am 1. Januar 1449 in Florenz zur Welt. Er war ein Bankier und Politiker in Florenz aus dem Geschlecht der Medici.
Lorenzo war das dritte Kind und der älteste Sohn von Piero di Cosimo de' Medici und Lucrezia Tornabuoni. Zusammen mit seinem Bruder Giuliano di Piero de' Medici wurde Lorenzo durch eine umfassende humanistische Ausbildung auf seine künftige Rolle vorbereitet.
Nach dem Tod seines Vaters wurde er 1469 der leitende Staatsmann der Republik Florenz. Er besaß in der Republik rechtlich keine Amtsgewalt, dennoch regierte er faktisch die Stadt. Er regierte hinter vorgehaltener Hand, im Hintergrund, indem er die Leute, die die offiziellen Ämter besaßen, um sich scharen konnte. Nur wer von Lorenzo protegiert wurde, konnte eine politische Laufbahn beginnen.
Lorenz von Medici verstarb am 8. April 1492 in Careggi.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.
Johann Ferdinand Bertolini (1859-1931)
Giovanni Ferdinando Bertolini (Johann Ferdinand Bertolini) wurde am 28. Dezember 1859 als Sohn des Maurers Isidoro und der Maria Bertolini in Ramallo geboren. Seine Kindheit und Schulzeit verbrachte er in Romallo, in dem damals zu Österreich gehörenden Nonstal in Welschtirol.
Rita Bertolini erzählt in ihrem Buch "Stein auf Stein" die Geschichte eines ungewöhnlichen Arbeitszuwanderers in einer ungewöhnlichen Umgebung: nämlich das Leben ihres UrGroßvaters, des Johann Ferdinand Bertolini, der es vom wandernden Bauarbeiter zum vielbeschäftigten Bauunternehmer gebracht und in seiner Wahlheimat, dem Bregenzerwald, bleibende Spuren hinterlassen hat.
Ein weiterer UrEnkel von Johann Ferdinand Bertolini ist Walter Greber. Er hatte Caroline Marinelli geheiratet, deren UrGroßvater Andrea "Camillo" Marinelli (1847-1910) ebenfalls aus dem Nonstal stammt. Aufgrund dieser Verbindung ist die Familie Bertolini im Stammbaum-Netzwerk zu finden.
Kaiserin Elisabeth von Österreich (1837-1898)
Elisabeth Amalie Eugenie in Bayern wurde am 24. Dezember 1837 als Tochter des Herzogs Max Joseph in Bayern und seiner Frau Ludovika Wilhelmine in München geboren. Sie war eine Prinzessin aus der herzoglichen Nebenlinie Zweibrücken-Birkenfeld-Gelnhausen des Hauses Wittelsbach und durch ihre Heirat mit Franz Joseph I. ab 1854 Kaiserin von Österreich und seit dem Ausgleich von 1867 auch Apostolische Königin von Ungarn.
1853 war Kaiser Franz Joseph von Österreich 23 Jahre alt und noch unverheiratet. Seine Mutter suchte daher für ihren Sohn nach einer geeigneten Braut. Herzogin Ludovika reiste mit ihren beiden Töchtern, Helene und Elisabeth, am 16. August 1853 nach Bad Ischl, aber Franz Joseph zog unerwartet die 15-jährige Elisabeth ihrer Schwester Helene vor. Am 24. April 1854 erfolgte die Trauung in der Wiener Augustinerkirche.
Kaiserin Elisabeth musste ihre Kinder der Obhut ihrer Schwiegermutter überlassen. Der junge Kronprinz Rudolph erhielt auf Wunsch des Vaters eine harte militärische Ausbildung, unter der das sensible Kind sehr litt. 1889 nahm sich Rudolf unter bis heute ungeklärten Umständen in Schloss Mayerling vermutlich das Leben.
Die "Flucht" vor dem Wiener Hof 1860/61 war der Anfang einer Odyssee, die Sisi bis zu ihrem Tod fortführen sollte. Den offiziellen Vorwand für die Reisen der Kaiserin, die Diagnose einer Lungenkrankenheit und die Empfehlung einer Kur auf Madeira, nutzte sie zum Ausbruch aus dem Hofleben und zu ihrer Auslandsreisen. Neben Europa bereiste sie Kleinasien und Nordafrika, ab 1867 besonders häufig Ungarn und Großbritannien. Sie reiste auch in die Türkei. Auf der Insel Korfu baute sie ihr griechisches Traumschloss im pompejischen Stil, das Achilleion.
Zu den wenigen politischen Aktivitäten der Kaiserin gehörte der Ausgleich mit Ungarn, den sie Anfang 1867 gegen den Willen ihrer Schwiegermutter und großer Teile des Hofes energisch durchzusetzen wusste. Ungarn erhielt seine Verfassung von 1848 zurück und am 8. Juni 1867 wurden Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth in der Matthiaskirche in Budapest zu König und Königin von Ungarn gekrönt.
Das dem Königspaar anlässlich der Krönung vom ungarischen Volk geschenkte Schloss Gödöllo" wurde in den folgenden Jahren ein beliebter Zufluchtsort der Kaiserin. Elisabeth lernte Ungarisch und wählte bevorzugt ungarische Hofdamen aus, die am Wiener Hof wegen ihrer Herkunft abgelehnt wurden und isoliert blieben.
Elisabeth kam am 9. September 1898 inkognito nach Genf, wo sie einer Einladung der Familie Rothschild nachkam. Am nächsten Tag, auf dem zum Schiff, mit dem sie nach Caux weiterreisen wollte, stürzte sich der italienische Anarchist Luigi Lucheni auf sie und stieß ihr eine von ihm selbst zugespitzte Feile ins Herz. Kaiserin Elisabeth überlebte dieses Attentat nicht und verstarb im Alter von 60 Jahren.
Ihre Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.
Karl Ritter Heidler von Egeregg (1809-1887)
Karl Heidler wurde am 23. Dezember 1809 als Sohn des Kürschnermeisters Joseph Anton Heidler und der Anna geb. Starck (1788-1854) in Falkenau an der Eger geboren. Er war Professor für Medizin an der Josefs-Akademie in Wien und organisierte als Generalstabsarzt das österreichische Militär-Sanitätswesen.
Ab November 1840 erhielt er nach abgelegter Prüfung das Lehrfach der praktischen Medizin und am 2. März 1844 die Professur der praktischen Medizin und damit verbunden den Titel eines K.u.k. Hofrats und die Beförderung zum Stabsarzt. Nach Auflösung der Josefs-Akademie 1848/1849 wurde er Mitglied der neu gebildeten permanenten Feld-Sanitäts-Kommission und Inspekteur der Militär-Medikamenten-Riege. Im selben Jahr versah er das Lehramt der theoretischen Medizin an der Wiener Hochschule und führte zugleich die feldärztliche Direktion in Niederösterreich.
Nach der Leitung des Sanitätswesens während der Verwundetentransporte von den ungarischen Kriegsschauplätzen (Ungarische Revolution 1848/1849) wurde er von Kaiser Franz Joseph I. für "seine aufopfernde Dienstleistung belobigt". Am 2. Dezember 1851 wurde er zum Vizedirektor des neuen K.u.k. feldärztlichen Instituts in Wien berufen, und ab 1. Juni 1853 zum leitenden Direktor daselbst. Danach folgte am 1. Oktober 1854 seine Berufung zum Studiendirektor der wiedereröffneten Josefs-Militärakademie. 1. September 1855 Ernennung zum Oberstabsarzt 1. Klasse und am 1. Februar 1856 zum Präsidenten des neuen Militär-Sanitäts-Komitees.
Am 9. September 1856 erfolgte die Standeserhöhung als Ritter Heidler von Egeregg in den erblichen Ritterstand nach den Statuten des Eisernen Kronenordens mit dem Prädikat von Egeregg, sowie die Verleihung des Familienwappens.
1867 wurde er, unter Belassung als Studiendirektor der Josefs-Akademie zum Generalstabsarzt befördert und 1875 auf eigenes Ansuchen in den Ruhestand versetzt. Er verstarb am 5. April 1887 in Wien.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.
Franz Ferdinand von Österreich-Este (1864-1914)
Franz Ferdinand von Österreich-Este wurde am 18. Dezember 1863 in Graz geboren. Er war österreichischer Erzherzog und seit 1896 Thronfolger von Österreich-Ungarn aus dem Haus Habsburg-Lothringen.
Im Rahmen von Manöverbesuchen hielten sich Franz Ferdinand und seine Frau Sophie Herzogin von Hohenberg im Juni 1914 in Bosnien-Herzegowina auf. Am 28. Juni 1914 statteten sie dessen Hauptstadt Sarajevo einen offiziellen Besuch ab. Die Untergrundorganisation "Mlada Bosna" plante mit Hilfe von Mitgliedern der serbischen Geheimorganisation "Schwarze Hand" zu diesem Anlass ein Attentat. Nach einem zunächst fehlschlagenden Attentat mit einer Handgranate tötete der 19-jährige Schüler Gavrilo Princip bald danach den Erzherzog und seine Frau mit zwei Pistolenschüssen, wobei der Thronfolger an der Halsvene und der Luftröhre getroffen wurde, kurz darauf das Bewusstsein verlor und verblutete.
Das Attentat von Sarajevo löste die Julikrise aus, die zum Ersten Weltkrieg führte.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.
Ernst von Bayern (1554-1612)
Ernst von Bayern wurde am 17. Dezember 1554 als Sohn des Herzogs Albrecht V. von Bayern und dessen Frau Anna Erzherzogin von Österreich in München geboren. Obwohl es in seiner Jugend Skandale gab, galt er im katholischen Lager als geeignet, um sich dem Vordringen des Protestantismus entgegenzustellen, den katholischen Einfluss in den Gremien des Heiligen Römischen Reiches zu sichern und zu stärken. Daneben ging es dem Haus Wittelsbach auch darum, die eigene Macht auszubauen.
Er war Fürstbischof von Freising, Hildesheim, Lüttich, Münster, Fürstabt der Reichsabtei Stablo-Malmedy und von 1583 bis 1612 Kurfürst und Erzbischof von Köln. Ernst wurde unmittelbar nach der Wahl vom Papst bestätigt, obwohl das Konzil von Trient eine derartige Ämterhäufung strikt untersagt hatte.
Ernst von Bayern war Mathematik, Astronomie, Astrologie und Alchemie zugetan und hat die Malerei und die Musik gefördert. Seine eigene Lebensführung entsprach kaum dem strengen Ideal der Gegenreformation. Zeiten leidenschaftlichen Ungestüms wechselten mit schlaffer Trägheit ab. Er war unfähig, seine privaten Vorlieben zu zügeln. Zu einem ausschweifenden Lebenswandel gehörte die Neigung zu gutem Essen, zur Jagd und zu Liebesaffären. Ernst lebte mit Gertrud von Plettenberg zusammen, für die er in seiner Arnsberger (Neben-)Residenz das Palais Landsberger Hof errichten ließ. Im Jahr 1595 zog er ihretwegen ganz nach Arnsberg.
Ernst starb am 17. Februar 1612 in Arnsberg; beigesetzt wurde er vor der Dreikönigenkapelle im Inneren des Kölner Doms.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.
Carl Josef Maria Traut (1874-1934)
Carl Josef Maria Traut wurde am 16. Dezember 1874 in Bozen, Südtirol geboren, wo er die ersten zwanzig Jahre seines Lebens verbrachte.
Von 1895 bis 1912 lebte Carl in Innsbruck, wo er nach Ableistung seines Wehrdienstes beim K. K. Landschützen-Regiment Innsbruck, als Exportkaufmann für Branntwein, Essig und Wein tätig war.
Er hatte freundschaftliche Kontakte zum Maler Artur Nikodem (1870-1940), zu den Dichtern und Schriftstellern Toni Renk (1871-1906) und Bruder Willram (1870-1939). Durch seinen Bruder Anton Traut, der mit Georg Trakl verkehrte, hatte er Zugang zum "Brenner"-Tisch im Cafe Maximilian um Ludwig von Ficker (1880-1967), wo er u.a. Arthur von Wallpach (1866-1946), Carl Dallagio (1869-1949), Karl Röck (1883-1954) und Joseph Georg Oberkofler (1889-1962) kennenlernte. Zu seinen Freunden zählte u.a. die Maler Albin Egger-Lienz (1868-1926), Josef Telfner (1874-1948), Karl Hofer (1888-1979), Alexander Koester (1864-1932), Hans Piffrader (1888-1950), Tony Grubhofer (1865-1935) und Thomas Riss (1871-1959).
Carl Josef Maria Traut erwarb im Jahre 1912 die Ruine Schloss Branzoll in Klausen, Südtirol und begann im selben Jahr mit der Renovierung des Schlosses. Als er 1913 seinen ständigen Wohnsitz nach Klausen verlegte, wurde Schloss Branzoll bis 1929 und später dann der Ansitz Sunnegg am Kranewittberg bei Brixen zum Treffpunkt von Schriftstellern, Bildenden Künstlern und Musikern des deutschen Sprachraumes.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk.
Joseph I. Adam von Schwarzenberg (1722-1782)
Joseph I. Adam von Schwarzenberg wurde am 15. Dezember 1722 als Sohn des Ferdinand Wilhelm Eusebius Fürst zu Schwarzenberg und dessen Gemahlin Maria Anna Gräfin von Sulz geboren. Bereits im Alter von zehn Jahren tritt er nominell die Nachfolge seines Vaters an und wird als 4. Fürst aus dem Haus Schwarzenberg der Ritterschaft des Ordens vom Goldenen Vlies teilhaftig.
Am 5. Dezember 1746 erhält er für Böhmen und am 8. Dezember 1746 für das Heilige Römische Reich deutscher Nation das Fürstendiplom dahingehend erweitert, dass alle ehelichen männlichen wie weiblichen Nachkommen den Titel "Fürst" bzw. "Fürstin" führen dürfen und wird damit in den Reichsfürstenstand und den Stand eines böhmischen Fürsten erhoben. 1767 kaufte Joseph I. Adam von Schwarzenberg die Herrschaft Neuschloß. Er verstarb am 17. Februar 1782 im Alter von 59 Jahren in Wien.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.
Peter Michael Vigil von Thun und Hohenstein (1724-1800)
Peter Michael Vigil von Thun und Hohenstein (* 13. Dezember 1724 in Trient; + 17. Januar 1800 auf Castel Thun) war von 1776 bis 1800 Fürstbischof von Trient.
1739 wurde er Domherr in Trient. 1743, nach dem Tod seines Onkels Johann Michael Wenzel von Spaur, des Weihbischofs von Trient, folgte er diesem als Archidiakon. In Salzburg wurde er 1743 Domkapitular, 1775 Domdekan und war zeitweise Konsistorialpräsident. Die Priesterweihe erhielt er am 24. Mai 1755. Thun und Hohenstein unterlag 1763 trotz kaiserlicher Unterstützung, Cristoforo Sizzo de Noris bei der Wahl zum Trienter Bischof. Nach dessen Tod wurde er am 28. Mai 1776 einstimmig zum Nachfolger gewählt. Die päpstliche Bestätigung erfolgte am 16. September und die Bischofsweihe durch Andrea Minucci, Bischof von Feltre, am 30. November 1776.
Thun von Hohenstein hielt sich häufig in Salzburg auf und zeigte, im Gegensatz zu seinem Vorgänger, wenig Interesse an der Seelsorge. Auch Visitationen seiner Diözese wurden nur selten durchgeführt. Als in den Koalitionskriegen 1796 österreichisch Truppen durch das Hochstift zogen, floh Thun heimlich zu seinem Bruder Thomas Johann nach Passau. Während der französischen Besatzung wurde das Hochstift vom Domdekan und zwei Domkapitularen geleitet. Nach dem französischen Rückzug verwaltete ein österreichischer Kriegsrat, später ein Zivilrat das Hochstift. Thun erhielt zum Ausgleich eine Jahresrente von 18.000 Gulden. Nach seiner Rückkehr aus Passau residierte er nicht mehr in Trient, sondern auf dem Familienschloss im Val di Non, wo er am 17. Januar 1800 starb. Er wurde im Dom von Trient bestattet.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.
Albrecht VI. von Habsburg (1298-1358)
Albrecht VI. von Habsburg (Albrecht II. von Österreich) wurde am 12. Dezember 1298 auf der Habsburg geboren. Er war Herzog von Österreich und Herzog von Steiermark (1330-1358) sowie Herzog von Kärnten (1335-1358), Herr von Krain und Herr der Österreichischen Vorlande.
Ursprünglich für den geistlichen Stand bestimmt, wurde er 1313 noch minderjährig in einer bedenklichen Wahl, was zu dieser Zeit allerdings durchaus üblich war, durch einzelne Domherren ins Passauer Bischofsamt gewählt, geriet aber im Konflikt mit dem Gegenelekten Gebhard von Walsee in eine Pattsituation, musste 1317 schließlich verzichten und wandte sich von der geistlichen Laufbahn ab. Er gelangte gemeinschaftlich mit seinem jüngsten Bruder Otto 1330 an die Regierung aller habsburgisch-österreichischen Länder. Diese vermehrte er durch die Güter seiner Gemahlin Johanna von Pfirt (Grafschaft Pfirt und einige Städte). Ferner setzte Albrecht seine Ansprüche auf Kärnten gegen Johann von Böhmen durch, nachdem Heinrich, der Letzte der Görz-Tiroler Meinhardiner, starb.
Albrechts hohes Ansehen in Europa beweist der Umstand, dass ihn nicht nur Papst Benedikt XII. 1335 zur Vermittlung der Aussöhnung Kaiser Ludwigs mit der Kirche aufforderte, sondern auch König Philipp VI. von Frankreich 1337 um seine Hilfe gegen Kaiser Ludwig und König Eduard von England bat. Am 2. Mai 1335 übertrug Kaiser Ludwig der Bayer in Linz den Brüdern Albrecht und Otto (dem Fröhlichen), der über Elisabeth der Schwager Heinrichs war, die Herzogtümer Kärnten und Krain als Reichslehen. In der Folge blieb der Herzog dem Kaiser bis zum Tode unverbrüchlich treu und war später auch mit dessen Sohn Ludwig dem Brandenburger eng verbündet. Nach der zweiten Belagerung Zürichs durch Albrecht kam es durch die Vermittlung Ludwigs zwischen den Konfliktparteien am 1. September 1352 zu dem nach ihm benannten Friedensabkommen.
Albrecht II. Herzog von Österreich verstarb am 20. Juli 1358 in Wien. Er wurde in der von ihm gestifteten Kartause Gaming bestattet.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.
Johann von Medici (1475-1521)
Giovanni de' Medici (Johann von Medici) wurde am 11. Dezember 1475 in Florenz geboren. Als zweitgeborener Sohn wurde er zur kirchlichen Laufbahn bestimmt. Am 1. Juni 1483, als Giovanni sieben Jahre alt war, empfing er das Sakrament der Firmung.
Am 8. November 1483 wurde Giovanni als Domherr von Florenz eingesetzt, dann erhielt er zunächst die Klöster San Michele in Arezzo und 1485 San Michele in Passignano übertragen. Dort fungierte er jeweils nur nominell als Abt; die Verwaltung der Konvente wurde von eigens beauftragten Klerikern übernommen.
Im Sommer 1492 starb Innozenz VIII. und der gerade erst ernannte Kardinal Medici nahm an seinem ersten Konklave teil, das Kardinal Rodrigo Borgia (als Papst Alexander VI.) für sich entscheiden konnte. Giovanni, der gegen Borgia gestimmt hatte, verließ vorsichtigerweise Rom.
1512 wurde Kardinal de Medici, der Julius II. auf dessen Kriegszügen immer begleitet hatte, auf dem Schlachtfeld von Ravenna gefangen genommen und konnte im Juni 1512 in Pieve del Cairo nur durch Zufall wieder entkommen.
Am 21. Februar 1513 starb Papst Julius II. Am 11. März 1513 erfolgte die Wahl von Giovanni de' Medici zu dessen Nachfolger. Der erst 37-Jährige gab sich den Namen Leo X. Da er, obwohl Kardinal, kein Priester war, empfing er nun nach seiner Papstwahl am 15. März die Priesterweihe und am 17. März die Bischofsweihe. Erst dann konnte die Krönung am 19. März folgen.
Papst Leo X. verstarb am 1. Dezember 1521 im Alter von 45 Jahren in Rom.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.
Franz Wilhelm Rudolf von Hohenems (1686-1756)
Franz Wilhelm Rudolf von Hohenems wurde am 10. Dezember 1686 als Sohn des Jakob Hannibal III. von Hohenems und dessen Gemahlin Anna Amalia geb. Schauenstein in Vaduz geboren.
Im Alter von 21 Jahren trat er 1707 als Rittmeister beim Kürassier-Regiment des Grafen Falkenstein ins kaiserliche Heer ein. 1708 kam sein Regiment in der Schlacht bei Oudenaarde zum Einsatz und nahm an der Belagerung von Lille teil. Im folgenden Jahr kämpfte er vor Tournai und in der Schlacht von Malplaquet mit. Im Jänner 1710 wurde er Generaladjutant des Prinzen Eugen von Savoyen. Im Januar 1715 wurde der Graf zum Oberstleutnant des Kürassierregiments Falkenstein befördert. Als 1716 ein weiterer Krieg gegen die Türken ausbrach, fungierte Graf Franz Rudolf wieder im Generalstab des Prinzen Eugen. Anlässlich der im September 1723 in Prag vollzogenen Krönung Karl VI. zum König von Böhmen wurde Graf Franz Rudolph zum k. k. Kämmerer bestimmt und erhielt am 1. Oktober 1723 seine Rangerhöhung zum Oberst.
Graf Franz Wilhelm Rudolf von Hohenems ließ während seines Leben hauptsächlich in Bistrau eine Reihe von Bauten errichten. So ließ er dort 1722-1726 die monumentale Kirche des Hl. Johannes des Täufers bauen und die Patronatskirche des Hl. Georg in Pomezí anschließend erweitern und verschönern. Auch das alte Schloss der Kolowrat in Bistrau, das den Ansprüchen des Reichsgrafen nicht mehr entsprach, ließ er in den dreißiger Jahren umbauen und erweitern. Das dritte größere Bauvorhaben waren die Gebäude des Kurbades "Goldbrünnel" (in der Nähe von Bistrau), das von Mineralquellen gespeist wurde.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.
Friedrich II. von der Pfalz (1482-1556)
Friedrich II. von der Pfalz, mit Beinamen "der Weise", wurde am 9. Dezember 1482 als Sohn des Kurfürsten Philipp von der Pfalz und der Margarete von Bayern auf Burg Winzingen geboren.
Er wuchs in Heidelberg auf und wurde 1501 nach dem Tod seiner Mutter zur Kavaliersausbildung an den habsburgisch-burgundischen Hof in den Niederlanden zu Philipp dem Schönen geschickt. Mit diesem bereiste er Frankreich und Spanien, bis ihn der Vater 1504 wegen des Landshuter Erbfolgekriegs zurückrief. Nach dem Friedensschluss stellte er sich in den Dienst des Habsburger Kaiserhauses.
Nach dem Tod seines Vaters war er Regent der Oberpfalz. In dieser Funktion verlegte er den Regierungssitz von Amberg nach Neumarkt. Dort ließ er das 1520 abgebrannte Schloss im Renaissance-Stil neu errichten. 1543 zog die Regierung wieder zurück nach Amberg, wo Friedrich II. in den folgenden Jahren die kurfürstliche Regierungskanzlei errichten ließ.
Nach einer Zeit als Feldherr von Ferdinand I. von Habsburg und verschiedener diplomatischer Aufgaben in Rom, Madrid und Paris wurde er am 16. März 1544 Pfalzgraf bei Rhein sowie Kurfürst des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation. Er führte, nachdem sich seine Untertanen im Dezember 1545 zum neuen Glauben bekannt hatten, die Reformation erst 1546 unter Vorbereitung durch Paulus Fagius offiziell in der Kurpfalz ein und wurde deshalb 1546 vom Kaiser geächtet. Daraufhin unterwarf er sich dem Kaiser völlig und rettete damit seinem Haus Besitzungen und Kurwürde. Mit Billigung von Papst Julius III. hob er nach 1551 mehrere Klöster in seinem Land auf und nutzte das Klostergut zur Förderung der Universität Heidelberg.
Friedrich II. von der Pfalz verstarb am 26. Februar 1556 im Alter von 73 Jahren.
Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.
Franz Stephan von Lothringen (1708-1765)
Franz Stephan von Lothringen wurde am 8. Dezember 1708 als vierter Sohn des Herzogs Leopold Joseph von Lothringen und dessen Frau Elisabeth Charlotte von Orléans in Nancy geboren.
Am 12. Februar 1736 heiratete er die Erzherzogin Maria Theresia von Österreich. Im Unterschied zu den üblichen dynastischen Verbindungen dieser Zeit war es eine echte Liebesheirat. Aus dieser Ehe stammen sechzehn Kinder.
Maria Theresia, die ihn als Mitregent in den habsburgischen Erblanden erklärte, führte allerdings die Regierung der Habsburgermonarchie größtenteils selbst; die Mitregentenfunktion sollte vor allem der Wahrung seiner Würde dienen. Franz Stephan befasste sich auf Grund dessen intensiv und erfolgreich mit der Konsolidierung der Finanzen des neuen Hauses Habsburg-Lothringen, das er gemeinsam mit Maria Theresia begründet hatte und das bis 1918 die Herrscher der Donaumonarchie stellen sollte.
Nach dem Tode Karls VII. 1745 erklärte dessen Sohn Maximilian Joseph sein Einverständnis mit der Wahl Franz Stephans zum Kaiser. Diese fand am 13. September 1745 in Frankfurt am Main statt. Franz Stephan erhielt die Stimmen von sieben der neun Kurfürsten und wurde daraufhin am 4. Oktober in der Bartholomäuskirche gekrönt. Als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches nannte er sich Franz I.
Da er weder als Kaiser des Heiligen Römischen Reiches noch als formaler Mitregent der habsburgischen Erblande ausgelastet war, fand Franz Stephan genügend Zeit, sich seinen eigentlichen Neigungen zu widmen, nämlich den Naturwissenschaften und seiner Münz- und Mineraliensammlung. Mit seinem Lothringischen Kreis war er ein wichtiger Anreger für die Naturwissenschaften in Österreich. So konnte er auch Gerard van Swieten, den Begründer der Ersten Wiener Schule der Medizin nach Wien holen. Auch die Anlage des Tiergartens Schönbrunn geht auf ihn zurück.
Durch geschickte Finanztransaktionen gelang es ihm, ein riesiges Vermögen anzuhäufen, mit dem sein Sohn und Nachfolger Joseph II. das Staatsbudget sanieren konnte. Franz Stephan legte auf seinen Gütern in Holics an der ungarisch-mährischen (heute slowakisch-mährischen) Grenze und Sassin im ungarischen Komitat Neutra (heute Westslowakei) landwirtschaftliche Musterbetriebe an. Diese ließ er nach modernsten Grundsätzen bewirtschaften, gründete eine Majolikafabrik und eine Weberei. Er widmete sich mit Vorliebe Finanzgeschäften und wurde dadurch zum mehrfachen Millionär.
Franz Stephan starb am 18. August 1765, im Alter von 56, nach der Hochzeit seines Sohnes Leopold II. in Innsbruck plötzlich an einem Schlaganfall.
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