Im Mittelalter übernahmen die Italiener das patronymische System der Namensgebung, weil es das vorherrschende Feudalsystem perfekt ergänzte. In Italien ist die Popularität der patronymischen Art von Nachnamen auch auf die Tatsache zurückzuführen, dass die Menschen während der christlichen Ära ihre Kinder oft nach Heiligen und biblischen Figuren benannten. Der Nachname Marinelli kam vom Namen Marino, der sich weiter vom lateinischen Marinus, was vom Meer bedeutet, ableitet.

Im Mittelalter benannten Eltern ihre Kinder häufig nach Heiligen, in der Hoffnung, die Gnade und den Schutz des angerufenen Heiligen für das Kind zu erhalten.

Der Name Marino wurde aufgrund der Verehrung mehrerer Heiliger populär, darunter der Heilige Marino, der Bischof von Rimini, und der Heilige Marino, der nach Überlieferung die erste christliche Gemeinde auf dem Berg Titano gründete und von dem die Republik San Marino ihren Namen hat.

Häufigkeit der Marinelli in Italien

Namensvarianten von Marinelli

Im Vergleich zu anderen europäischen Nachnamen haben italienische Nachnamen eine überraschende Anzahl von Formen. Sie spiegeln die regionalen Unterschiede und die vielen Dialekte der italienischen Sprache wider, jeder mit seinen eigenen Besonderheiten. Zum Beispiel ist in Norditalien das typisch italienische Nachnamensuffix "i", während es in Süditalien "o" ist. Darüber hinaus traten häufig Rechtschreibänderungen auf, weil mittelalterliche Schriftgelehrte und Kirchenbeamte Namen oft so buchstabierten, wie sie klangen, anstatt nach bestimmten Rechtschreibregeln.

Namensvarianten sind DeMarini, DeMarinis, LaMarina, Maranell, Marin, Marinacci, Marinaccio, Marinato, Marinazzo, Marinell, Marinella, Marinello, Marinetti, Marini, Mariniello, Marino, Marinolli, Marinoni, Marinotti, Marinotto, Marinuzzi, Mariucci, Martinetti, Martinolli, Martirelli, Marzireli, ...

Die Namensvariante Marini wurde zuerst in Orvieto gefunden, einer kleinen Stadt, die südwestlich von Perugia liegt, wo Ugolino Marini 1068 Konsul für die Stadt war. Prominent waren auch Lucrezia Marinella (c.1571-1653), eine italienische Schriftstellerin; Onorio Marinari (1627–1715), italienischer Maler und Grafiker des Barocks und Giambattista Marino (1569-1625), besser bekannt als Il Cavaliere Marino.

Häufigkeit des Familiennamens Marinelli
  • Unter den häufigsten Familiennamen der Welt steht Marinelli an 13229. Stelle.
  • Den Familiennamen Marinelli findet man in ganz Italien. Besonders häufig tritt er in Rom, Latium auf.
  • Geogen hat 48 MARINELLI in ganz Deutschland gefunden und lokalisiert: Berlin 4,2%, Hessen 18,8%, Bayern 27,1% und Baden-Württemberg 43,8%. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung sind etwa 128 Namensträger zu erwarten. Damit tritt der Name unterdurchschnittlich häufig auf. Marinelli belegt Platz 70237 der häufigsten Namen in Deutschland.
  • In den Vereinigten Staaten ist der Name Marinelli der 7892. häufigste Familienname mit geschätzten 2.487 Personen.
  • Der Familienname Marinelli ist von der Häufigkeit her gesehen der 12364. häufigste Nachname in Österreich. Die absolut meisten Vertreter dieses Namens findet man im Bezirk Lienz. Relativ gesehen ist es im Bezirk Lienz am wahrscheinlichsten, einer Person mit diesem Namen zu begegnen.
  • Anno 2014 schienen in der Schweiz 549 Marinelli auf. Die meisten Namensvertreter wohnten in den Kantonen Tessin, Vaud, Aargau, Luzern, Valais, Bern, Genf, Thurgau, Graubünden, Basel und Zürich.
Erwähnungen
  • Glockengießer Marinelli: In der ältesten Glockengießerei der Welt scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Seit 1339 stellt die Familie Marinelli in der süditalienischen Region Molise Glocken her. Sie gehören zu den besten weltweit und tragen das Siegel der Päpste.
  • Das Marinelli Head ist eine 87 m hohe Landspitze an der Scott-Küste des ostantarktischen Viktorialands. An der südöstlichen Basis des Hobbs Ridge markiert sie 11,7 km südlich von The Strand Moraines die südliche Begrenzung der Einmündung des Blue Glacier in den McMurdo-Sund. Das Advisory Committee on Antarctic Names benannte die Landspitze 2011 nach Roberta L. Marinelli, die in leitender Funktion von Forschungsprogrammen der National Science Foundation zwischen 1997 und 2011 als Repräsentantin dieser Behörde mehrfach auf der McMurdo-Station und auf der Palmer-Station tätig war.
Marinelli-Migration in die USA

Die Analyse der Einwanderungsaufzeichnungen zeigt, dass einige der ersten nordamerikanischen Einwanderer den Namen Marinelli oder eine oben aufgeführte Variante trugen:

Marinelli Siedler in den Vereinigten Staaten im 19. Jahrhundert
  • Angelantono Marinelli, 23 Jahre alt, der 1894 von Casal Vilmo nach Ellis Island kam
  • Adelino Marinelli, 40 Jahre alt, der 1895 auf Ellis Island ankam.
Marinelli Siedler in den Vereinigten Staaten im 20. Jahrhundert
  • Alfonso Marinelli, 28 Jahre alt, der 1906 von Pachino nach Ellis Island kam.
Bekannte Namensträger
  • Aldo Marinelli (1413-1451), neulateinischer Dichter des Humanismus
  • Josephus Marinelli (ca. 1730), Musicus bei St. Stephan in Wien
  • Karl von Marinelli (1745-1803), österreichischer Schauspieler, Theaterdirektor und Dramatiker
  • Ernst von Marinelli (1824-1887), österreichischer Theologe und Schriftsteller
  • Giovanni Marinelli (1879-1944), italienischer Politiker
  • Wilhelm Marinelli (1894-1973), österreichischer Zoologe und Anatom
  • Giancarlo Marinelli (* 1915), italienischer Basketballspieler, Olympiateilnehmer und Olympiateilnehmer 1936
  • Leonardo Marinelli, italienischer Kommandant der Guardia di Finanza, half 1943 bei der Befreiung der Juden aus einem Lager in Aprica
  • Jacques Marinelli (* 1925), französischer Radrennfahrer
  • Francesco Marinelli (* 1935), italienischer Geistlicher, Alterzbischof von Urbino-Urbania-Sant’Angelo in Vado
  • Rod Marinelli (* 1949), US-amerikanischer Footballtrainer
  • Gertraud Marinelli-König (* 1950), österreichische Slawistikerin und Hochschullehrerin
  • Joe Marinelli (* 1957), US-amerikanischer Schauspieler
  • Anthony Marinelli (* 1959), US-amerikanischer Filmkomponist
  • Lydia Marinelli (1965-2008), österreichische Historikerin
  • Carlos Marinelli (* 1982), argentinisch-italienischer Fußballspieler
  • Luca Marinelli (* 1984), italienischer Schauspieler
  • Danko Marinelli (* 1987), kroatischer Skirennläufer

Die Marinelli-Wappen

Wappen

Stammwappen der Marinelli

Das Stammwappen erhielten die Marinelli im Jahre 1480 unter Kaiser Friedrich III. Legende: Die Marinelli, aus dem Herzogthum stammend, sind eines vornehmen Geschlechtes und führen im schwarzen Felde rot und silberne Steine mit zwei goldenen Sternen, welche das Glück der Familie bedeuten. Einen gekrönten Helm worauf ein Engel mit einem Schwert welcher die Reinheit und das Benehmen des Stammes darstellt. Anmerkung zu Kaiser Friedrich III.: Herzog Friedrich V. (von Steiermark, Kärnten, Krain; seit 1424), 1440 zum König gewählt, 1452 als Friedrich der III. zum Kaiser gekrönt; 1459 ungarischer König; legte Grundstein zur habsburgischen Großmacht (A.E.I.O.U.).

Wappen des Carl Anton von Marinelli

Carl Anton von Marinelli, Notar in Casez, wurde am 16. Jänner 1717 von Fürstbischof Joh. Michael Graf Spaur, Trient in den Adelsstand aufgenommen Bestätigung durch Kaiser Franz I.: Der Wappenträger entstammt derselben Familie des Camillo v. Marinelli. Sie führen im Querfachschild unten: ein silbernes Pferd - das einen azurblauben Wassergrund durchschwimmt oben: in blau drei goldne Sterne. Helmzier: goldne Krone - goldner Löwe wachsend - einen grünen Palmzweig i. den Pranken abstreckend. Decken: blau-gold. Nach dem Wappenbuch v. G. B. Crollanza Band 3 Seite 263-64 - Bibliotheca Comunale, Trient, Italien.

Spitzenahnen

Spitzenahnen sind die jeweils ältesten Vorfahren in einer Ahnenreihe, zu denen die Daten der Eltern fehlen.

Matteo Marinelli, geboren ca. 1560 in Vigo d'Anaunia im Fürstbistum Trient, ist der Stammvater der im Stammbaum-Netzwerk befindlichen Marinelli.

Quellen: Wikipedia, Kirchenbücher, geogen, House of Names, gens.info/italia