Heinrich I. von Portugal (1512-1580)

Heinrich I. (portugiesisch Dom Henrique I), genannt "der Kardinalkönig", wurde am 31. Januar 1512 in Lissabon geboren. Er war der letzte Herrscher in der Geschichte Portugals aus dem Haus Avis und regierte von 1578 bis 1580.

Heinrich war der fünfte Sohn von König Manuel I. von Portugal und dessen zweiter Gemahlin Maria von Aragón. Er war somit ein jüngerer Bruder des Königs Johann III. Für ihn als siebtes Kind der Königsfamilie war, um eine standesgemäße Versorgung zu sichern, die geistliche Laufbahn vorgesehen. Er wurde 1526 Prior von Coimbra, 1538 Erzbischof von Braga und 1545 Erzbischof von Évora, 1557 folgt er seinem Bruder Afonso de Portugal als Abt der Königlichen Abtei von Alcobaça und wurde 1564 schließlich Erzbischof von Lissabon und Primas von Portugal. 1539 war er zum Generalinquisitor ernannt worden und hatte 1545 den Kardinalshut erhalten, 1561 wurde er päpstlicher Legat.

Als 1557 sein Bruder König Johann III. starb, war dessen Enkel und Nachfolger Sebastian gerade drei Jahre alt. Heinrich führte deshalb bis 1568 für seinen Großneffen die Regentschaft. Nachdem Sebastian 1578 ehe- und kinderlos in der Schlacht von Alcácer-Quibir, in Marokko, gefallen war, bestieg Heinrich als letzter männlicher Angehöriger des Hauses Avis selbst den portugiesischen Thron. Nach seinem Tod ging der portugiesische Thron auf den spanischen Habsburger über; Portugal errang erst 60 Jahre später unter König Johann IV., aus dem Haus Braganza, wieder seine Unabhängigkeit.

Seine Genealogie befindet sich im Stammbaum-Netzwerk und im Familienbuch Adelsgeschlechter.

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